Dr. Winfried Bachmann

Meine Leitfrage lautet: Welche Eigenschaften, Fähigkeiten und Talente werde ich MORGEN benötigen ... und wie kann ich diese HEUTE erlernen?

 

Denn wir leben in einer Zeit des globalen und persönlichen Wandels – an vielen Ecken in Gesellschaft, Politik, Berufsleben und auch im Persönlichen sind die gegenwärtigen Autoritäten in Auflösung befindlich und es versuchen sich neue Strukturen allmählich herauszubilden, wobei das zukünftige Bild in vielen Facetten noch recht diffus ist. Diese Unbestimmtheit der zukünftigen Entwicklung(en) drängt folgende Fragen auf: „Was wird eigentlich Bestand haben? – Und was vergeht? - Und was wird zukünftig benötigt werden?“

 

Ich denke viel über das MORGEN, GESTERN und HEUTE nach und versuche mich, bestmöglich darauf vorzubereiten: Ich spekuliere, dass morgen eher „fluide und verbindende Fähigkeiten und Talente“ benötigt werden – fluid heißt hier beweglich, ergänzend, sich anpassend, integrierend; verbindend bedeutet, dass die Zeit der Netzwerker angebrochen ist, dass Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten und ein gemeinsames Teamwork unverzichtbar wird.

 

Wie kein anderes unserer Organe steht unsere Haut sinnbildlich für diese besonderen Fähigkeiten und Talente – sie schützt vor Angriffen, sie grenzt ab, schafft so Identität, ist dennoch durchlässig für nützliche Impulse, sie reguliert, sie passt sich in ihrer Größe der eigenen Entwicklung an ... und vieles mehr.

 

SKIN – die Haut – liefert so ein gutes Bild für fluide und verbindende Fähigkeiten:

S wie Strukturieren         Ordnen, Sichten, Zusammenhänge, Verknüpfungen schaffen, kreatives Assoziieren, gerade auch über den eigenen Tellerrand hinaus – dabei entscheiden, was dazu gehört und was nicht – Grenzen definieren und Übergänge und Durchlässigkeiten prüfen. – In modernen Organisationen wichtiger denn je, da Abhängigkeiten, Informationsströme und Austausch zwischen Innen und Außen weitaus dynamischer, vielschichtiger und komplexer sind wie in früheren Zeiten.

 

 

 

K wie Klären                     Ziele, Konflikte (so weit wie möglich) klären zur Vorbereitung von Entscheidungen, zur eigenen Fokussierung und Priorisierung, aber auch um Pfade in den Dschungel zu schlagen – Kommunikation besser zu verstehen, insbesondere die Spielregeln, Hintergründe und Rahmenbedingungen, die Meinungsbildungen beeinflussen – keiner ist mehr autonom und unabhängig; jeder muss in diesem Spiel der Einflussnahme seinen eigenen Weg finden.

 

 

 

I wie Inspirieren               Die zündende Idee, die Vision, das große Ziel inspirieren und führen zu einem gegenseitigen Antreiben – das kann mit Motivation nur unzureichend umschrieben werden – hier ist vielmehr Begeisterung und Leidenschaft gefragt, welche Hindernisse überwindet – je mehr unsere Emotionen mit im Spiel sind, desto zündender wird die Idee sein.

 

 

 

N wie Netzwerken           Wir leben auf einem Planeten, der ein einzigartiges Netzwerk darstellt – unsere Umwelt, die Natur, von der wir ein winziges Teilchen sind ... mit der wir im ständigen Austausch sind, die uns nährt und pflegt, die wir aber auch nähren und pflegen sollten. Egal wie eng und weit man ein System betrachtet, immer gilt es, die Abhängigkeiten und Zusammenhänge, das Innen und Außen zu be-achten.
Netze zwischen uns Menschen - Beziehungsnetze entwickeln und pflegen, Teamarbeit initiieren, aber auch die eigenen Erfahrungen und Gedanken in „Denknetzen“ mit Hilfe guter Theorien organisieren, um Zeit und Situation, Chancen und Risiken zu verstehen, denn „eine gute Theorie ist die beste Praxis“.

 

ZUKUNFT BRAUCHT HERKUNFT

oder „wie ich zu dem geworden bin, der ich HEUTE bin:

Zwei Entwicklungsstränge haben mich bewegt:

 

Der klassische schulische und berufliche Bildungsweg hat GESTERN als Ergebnis ein „Hochschulstudium der Betriebswirtschaftslehre, Sportwissenschaften mit Promotion in Wirtschaftspädagogik“ erzielt ... und in der Folgezeit habe ich dann mittlerweile fast 30 Jahre als „Trainer, Berater und Coach mit Menschen in Organisationen“ gearbeitet.

 

Der persönliche Bildungsweg führte mich jenseits von Schule in die Kirchengemeinde vor Ort, wo ich von der Jungschar bis zur Erwachsenenarbeit tätig war und dort gelernt habe, Programme (Konzepte) zu erstellen, Menschen zu begeistern, Konflikte zu bearbeiten, Menschen zu führen, Teamarbeit zu pflegen ... eigentlich mache ich HEUTE nichts anderes als damals.